11.07.2025 – Was bedeutet das geplante Windenergiegebiet MEC_03 für Glehn?
- ig-gwg
- 12. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Was ist der Hintergrund?
Die Bezirksregierung Köln überarbeitet derzeit den Regionalplan für unsere Region – speziell im Hinblick auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dabei werden sogenannte „Beschleunigungsgebiete“ ausgewiesen. In diesen Flächen sollen Windräder künftig bevorzugt gebaut werden können – also mit weniger Bürokratie und schnelleren Genehmigungsverfahren.
Was hat das mit Mechernich-Glehn zu tun?
Ganz konkret betrifft uns das geplante Windenergiegebiet MEC_03, das direkt an Glehn angrenzt. Die Fläche ist rund 150 Hektar groß und im neuen Plan als geeigneter Standort für mehrere Windräder vorgesehen – aktuell ist von sechs Anlagen die Rede.
Die Planer haben dafür verschiedene Aspekte geprüft:
den Artenschutz (z. B. Uhus, Fledermäuse, seltene Vögel),
mögliche Umweltauswirkungen (Lärm, Landschaft, Wasser, Boden),
die Nähe zu geschützten Gebieten (Natura 2000) und
die generelle Eignung der Fläche im Vergleich zu anderen Regionen.
Was sagt der Bericht über Tiere und Natur?
Die Fläche ist kein Naturschutzgebiet – das stimmt. Aber: In dem Gebiet wurden mehrere streng geschützte Arten nachgewiesen oder vermutet, z. B.:
Uhu,
Greifvogelarten,
verschiedene Fledermausarten.
Deshalb müssen dort Schutzmaßnahmen eingeplant werden, zum Beispiel Abschaltzeiten nachts, bestimmte Bauzeiten oder der Verzicht auf Baumfällungen. Ob das reicht, wird erst im nächsten Schritt – in den konkreten Genehmigungsverfahren – entschieden.
Wie sieht es mit Landschaft und Erholung aus?
Das Gebiet besteht größtenteils aus Ackerflächen. Es gibt keine offiziellen Naherholungsgebiete oder Naturparks in direkter Nähe. Trotzdem verändert eine Gruppe von Windrädern das Landschaftsbild spürbar – das ist unstrittig.
Und was ist mit Wasser und Boden?
Laut Bericht liegt das Gebiet nicht in einem festgesetzten Überschwemmungsgebiet.
Allerdings: In Glehn selbst gab es bereits mehrfach Hochwasser und Starkregenfolgen.
Bürger berichten, dass das Gebiet durch seine erhöhte Lage maßgeblich Einfluss auf den Wasserabfluss Richtung Glehn hat. Diese Gefahr wurde bislang nicht ausreichend berücksichtigt.
Was heißt das jetzt für uns als Dorfgemeinschaft?
Auf dem Papier erscheint das Gebiet geeignet für Windenergie. Die Planer gehen davon aus, dass Konflikte mit Natur und Mensch vermeidbar oder lösbar sind – wenn Schutzmaßnahmen umgesetzt werden.
Aber:
Es gibt geschützte Arten, die konkret gefährdet sein könnten.
Der Hochwasserschutz für Glehn wurde nicht sorgfältig geprüft.
Sechs Windräder direkt vor dem Dorf sind ein massiver Eingriff.
Unser Fazit
Wir sagen Nein zur aktuellen Planung. Das Gebiet MEC_03 darf so nicht umgesetzt werden.
Warum?
Der Abstand zum Dorf ist zu gering.
Die Auswirkungen auf das Wasser – und damit auf unser Hochwasserrisiko – wurden unterschätzt.
Der Schutz von Tierarten wird nur pauschal behandelt.
Die Zahl von sechs Windrädern ist überzogen.
Wir fordern:
eine echte Umwelt- und Hochwasserprüfung mit Blick auf Glehn,
maximal 2–3 Windräder mit großem Abstand zur Ortslage,
und eine faire Bürgerbeteiligung – mit Transparenz und Mitbestimmung.

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